8. Mai 2020
75. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus
Blumen für die Opfer des Nationalsozialismus
Handreichung für Arbeit vor Ort
In Niedersachsen finden sich, neben den großen zentralen Friedhöfen, auf vielen regionalen Friedhöfen die Gräber von Opfern des Nationalsozialismus.
Es handelt sich um Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kinder von Zwangsarbeiterinnen, Kriegsgefangene, um KZ-Häftlinge, Opfer rassischer Verfolgung und der Wehrmachtsjustiz.
Häufig sind es einzelne Gräber, die sich an den äußeren Enden bzw. außerhalb des ehemaligen Friedhofsgeländes befanden. Heute sind sie im inneren Bereichen der mittlerweile erweiterten Friedhöfe. Der Pflegezustand der Gräber ist sehr unterschiedlich, auch die Kennzeichnung.
Die Gräber von Opfern des Nationalsozialismus haben, wie deutsche Kriegstote, ein dauerhaftes Ruherecht nach dem Kriegsgräbergesetz und die Friedhofsträger erhalten ein geringfühgiges Entgelt für die Pflege der Gräber.
Es finden sich natürlich nur Gräber wieder, die nach der Befreiung in Gräberlisten aufgenommen und nicht in späteren Jahren gestrichen wurden, wie die Gräber von Kindern von Zwangsarbeiterinnen.
Die Datenlage über vorhandene Gräber von Opfern des Nationalsozialismus in Niedersachsen ist gut. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Landesverband Niedersachsen hat eine Datenbank für alle Landkreise erstellt und die Gräber aufgeführt. Es wird dort unterschieden zwischen Toten des zweiten Weltkrieges (zivile deutsche Opfer und deutsche Soldaten) und Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft (ZwangsarbeiterInnen, Kriegsgefangene, Kinder von Zwangsarbeiterinnen, KZ-Häftlinge).
Die Datenbank „Sowjetische Memoriale“ vom Deutsch-Russischem Museum Berlin-Karlshorst listet alle bekannten Gräber von sowjetischen Bürgern (Kriegsgefangenen, ZwangsarbeiterInnen und Kinder von Zwangsarbeiterinnen) auf.
In beiden Datenbanken finden sich teilweise Fotos der Grabstätten. Sollten sie nicht vorhanden seien, könnten sie bitte an die Datenbanken übermittelt werden.
Arolsen-Archives hat auf seiner Homepage eine Datenbank Grabermittlung/Friedhofspläne (5.3.5.)
Es finden sich in dieser Datenbank die Grabplätze, wie sie 1949/50 vorhanden waren.
Die Pläne sind aufgeschlüsselt nach den Landkreisen frei verfügbar.
Blumen können individuell oder auch wenn möglich mit Treffpunkten auf die Gräber gelegt oder auch in mitgebrachte Grabvasen gestellt werden.
Zusammenstellung: Michael Quelle Stade, den 24.03.2020
Datenbank Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Niedersachsen):
https://niedersachsen.volksbund.de/aktuell/projekte/artikel/lernort-kriegsgrab
Datenbank Sowjetische Memoriale:
http://www.sowjetische-memoriale.de/index.cfm?inhalt=index&lang=de
Diese Website verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzerklärung für Details.
Verweigern
OK